Parallelwelt
Da fährt man nur ein paar Straßen weiter und steht in einer Parallelwelt - eigentlich ja nur einem benachbarten Stadtteil.
Ich wollte am Nachmittag ein bei eb.ay ersteigertes kleines Regal abholen. Der Verkäufer (V) wohnt nur einen Katzensprung entfernt, so dass ich das Regal eben mit der Bahn transportieren wollte. Nur hatte ich mich wohl bei der Größe des ersteigerten Objektes verschätzt, öhöm *schäm*. Das Ding war um einiges massiver als gedacht, sogar zu zweit auf eine längere Strecke kaum zu meistern.
Wunderbarsterweise hat V gegen einen kleinen Aufpreis das Regal in sein Auto gepackt und es uns vor die Haustür gefahren, puh!
Aber ich kam mir so seltsam vor. V würde ich etwa gleich alt schätzen. Ansonsten…
- Wir brauchen kein Auto, da wir sehr zentral haben und alles gleich um die Ecke ist. Zur Not gibt es ja noch die Stadtautos für Fahrten zu Ikea V fuhr einen schicken schwarzen Kombi.
- Unsere Wohnung finde ich urgemütlich. Vieles ist selbst-renoviert, es ist ein Haus mit Seele. Aus dem Grund wollten wir ja so gern in diesem Haus eine größere Wohnung beziehen (im April ist es ja soweit). Unser Stadtteil ist sehr bunt, vielleicht sogar das kulturellste Viertel der Stadt. V wohnt im schickeren Nachbarstadtteil, einer Wohnung mit güldenen-Türgriffen-Glastüren-gläsernem-Treppenhaus-Marmorböden-und-ähnlichem-Schnickeldi.
Ich kam mir sooo komisch vor. Zu doof die Abmessungen des Regals richtig einzuschätzen, nass weil durch den Regen gelaufen und treffe dann jemanden, der mich durch sein Auftreten und seine Umgebung irgendwie ein wenig einschüchtert. Nur ein paar Straßen weiter und schon lebt man ganz anders?